Viele Jugendliche können es kaum erwarten, endlich Autofahren zu lernen. Neben teuren Fahrstunden setzen viele auf private Übungsfahrten mit Begleitpersonen, um Routine zu gewinnen und gleichzeitig das Budget zu schonen. Doch dabei gilt es einiges zu beachten – vor allem, was die Versicherung betrifft.
Der Weg zum Führerschein
In der Schweiz kann der Weg zur Fahrprüfung teuer sein. Eine Fahrstunde kostet im Schnitt ca. 90 CHF für 50 Minuten, und Fahrschüler benötigen im Durchschnitt rund 30 Fahrstunden. Experten empfehlen jedoch, vor der Prüfung mindestens 3.000 Kilometer oder 100 Stunden Fahrpraxis zu sammeln. Private Lernfahrten sind deshalb oft unverzichtbar – Glück für diejenigen, die auf die Unterstützung von Eltern oder Bekannten zählen können.
Wichtige Vorschriften für private Übungsfahrten
Damit private Lernfahrten sicher und legal sind, müssen bestimmte Vorschriften eingehalten werden:
Lernende müssen:
- Mindestens 17 Jahre alt sein und einen gültigen Lernfahrausweis besitzen.
- 0,0 Promille Alkohol im Blut haben.
- Autostraßen und Autobahnen nur bei Prüfungsreife befahren.
Begleitpersonen müssen:
- Mindestens 23 Jahre alt sein und seit mindestens drei Jahren einen unbefristeten Führerschein der Kategorie B besitzen.
- Auf dem Beifahrersitz sitzen und ebenfalls alkoholfrei sein.
- Jährlich nur eine Person außerhalb der Familie auf Lernfahrten begleiten.
Das Übungsfahrzeug muss:
- Haftpflichtversichert und eingelöst sein.
- Eine Handbremse in der Mittelkonsole haben.
- Ein weisses „L“ auf blauem Grund sichtbar auf der Rückseite tragen.
Versicherungsschutz bei privaten Übungsfahrten
Die Begleitperson trägt auf privaten Lernfahrten eine große Verantwortung, da sie für die Sicherheit und Einhaltung der Verkehrsregeln sorgen muss. Versicherungsfragen sollten im Vorfeld geklärt werden, um finanzielle Risiken zu vermeiden.
Schäden an Dritten
Das Auto ist durch die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung gedeckt. Diese Versicherung übernimmt Schäden, die Dritten zugefügt werden, unabhängig davon, ob der Halter oder der Lernende gefahren ist.
Schäden am eigenen Fahrzeug
Für Schäden am Übungsauto gibt es unterschiedliche Regelungen je nach Versicherung:
- Vollkaskoversicherung: Deckt auch selbstverschuldete Kollisionen ab. Ohne Bonusschutz steigt jedoch die Prämie im Folgejahr.
- Teilkaskoversicherung: Diese deckt keine selbstverschuldeten Unfallschäden ab. In diesem Fall muss der Fahrzeughalter die Reparaturkosten selbst tragen.
Was tun, wenn kein eigenes Auto zur Verfügung steht?
Falls keine eigenes Fahrzeug zur Verfügung steht, kann ein Mobility-Fahrzeug genutzt werden. Das Mobility-Lernfahrer-Abo ermöglicht es, mit einem Abonnement Fahrpraxis zu sammeln – vorausgesetzt, die Begleitperson hat ebenfalls ein Mobility-Abo.
Lohnt sich eine Fremdlenkerversicherung?
Wenn das Übungsauto einer Person außerhalb des eigenen Haushalts gehört, ist eine Fremdlenkerversicherung empfehlenswert. Diese übernimmt die Kosten bei einem Unfall, einschließlich Selbstbehalt und Bonusverlust. Die Deckung kann Teil der Privathaftpflichtversicherung sein, jedoch unterscheiden sich die Bedingungen je nach Versicherer.
Sind Jugendliche automatisch mitversichert?
Jugendliche in Ausbildung, die noch bei den Eltern leben, sind in deren Privathaftpflichtversicherung oft mitversichert. Sobald sie jedoch berufstätig oder über 25 Jahre alt sind, benötigen sie eine eigene Versicherung.
7 Sicherheitstipps für private Lernfahrten
- Nur fahren, wenn der oder die Lernende ausgeschlafen und konzentriert ist.
- Flache, bequeme und gutsitzende Schuhe tragen.
- Vor jeder Fahrt Sitz, Kopfstütze und Spiegel korrekt einstellen.
- Am Anfang auf ruhigen Straßen oder Parkplätzen üben, um die Fahrzeugbedienung zu automatisieren.
- Übungsstrecken dem Fahrkönnen anpassen.
- Schwierige Bedingungen wie Regen, Dunkelheit oder viel Verkehr nach und nach einbauen.
- Weitere Mitfahrer erst dann zulassen, wenn der oder die Lernende sicher fährt.
Private Lernfahrten sind eine großartige Möglichkeit, Fahrpraxis zu sammeln, ohne das Budget zu belasten. Mit der richtigen Vorbereitung und Versicherungsschutz steht dem sicheren Weg zum Führerschein nichts mehr im Wege!